Gemeinde legt Berufung gegen Urteil ein

Von Schwarzwälder-Bote, aktualisiert am 20.10.2010 um 18:37













Von Martina Zieglwalner Schömberg. Das juristische Tauziehen in Sachen Torsten Zink geht weiter: Hauptamtsleiterin Evelyn Foerster bestätigte, dass die Gemeinde Schömberg Berufung gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Pforzheim eingelegt hat. Das hatte die Kündigung des Tourismusmanagers Ende August für unwirksam erklärt.

Jetzt ist es am Arbeitsgericht Stuttgart als nächster Instanz, sich mit dem Fall zu beschäftigen. Zink vermutet, dass das Verfahren erst im nächsten Jahr in eine neue Runde geht. Hat die Gemeinde doch jetzt einen Monat Zeit, ihre Begründung für die Berufung einzureichen. Und dann bleibe auch seinem Anwalt eine Frist von einem Monat, sich mit diesen Argumenten zu befassen. Für ihn sei nicht nachvollziehbar, weshalb sich Bürgermeisterin Bettina Mettler nie mit ihm in Verbindung gesetzt habe, gehe es doch um viel Geld für die Gemeinde. Neben der Fortzahlung der Monatsgehälter stehe die Forderung einer Abfindung in Höhe von zwei Jahresgehältern im Raum.

Schömberg setze wohl auf eine "Strategie des Aushungerns", erklärt Zink. Denn nach wie vor ist er von München aus auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. "Stinksauer" sei er inzwischen über dieses Verhalten und sehe es als persönlichen Angriff. Er habe immer versucht, den Ort voranzubringen. Dass er quasi über Nacht seinen Schreibtisch räumen musste, obwohl er nie seinen Arbeitsvertrag gebrochen habe, enttäusche ihn heute noch. So gehe er jetzt selbst in die Offensive: "Ich will genau diesen Job wieder haben", kündigt er an.

Und mehr: Er habe vor, bei den Bürgermeisterwahlen in rund vier Jahren als Kandidat anzutreten. "Das traue ich mir zu", betont Zink. Immer wieder sei er in Schömberg zu Besuch und beobachte die Entwicklung. Getan habe sich nach seinem Rausschmiss nicht viel, nach wie vor gebe es keinen Kurhaus-Pächter, Und auch das Gelände des Berufsförderungswerks in der Ortsmitte liege weiterhin brach. "Ich möchte wiederkommen, um etwas verändern zu können", zeigt er sich kämpferisch. Zumal sich Schömberg als Glücksgemeinde vermarkte, also genau sein Konzept verfolge.

Verstehen könne er die Kündigung nach wie vor nicht. "Mein Anwalt ist schon ganz gespannt auf die Begründung der Berufung", so Torsten Zink. Neue Argumente könne die Verwaltung wohl nicht aus dem Ärmel schütteln. Und in der ersten Instanz habe die Gemeinde ja schon eine Schlappe erlebt.